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Basaliom


Der häufigste bösartige Lidtumor ist das Basaliom (=weißer Hautkrebs) (85-95%). Dieser ist ein Tumor der Haut, der Eigenschaften sowohl von gutartigen als auch von bösartigen Tumoren besitzt. Basaliome kommen häufig am Lid oder in der Nähe des Auges vor. Um größere Schäden zu vermeiden, sollte das Basaliom möglichst früh durch eine Operation entfernt werden.
Der Ursprung dieser Geschwülste sind die Basalzellen, eine Zellschicht innerhalb der Haut. Daher auch der Name Basaliom oder auch Basalzellkarzinom. Die Entwicklung eines solchen Tumors wird durch UV-Strahlung (häufige Sonnenbelastung) gefördert, daher sind Basaliome in südlichen Ländern häufiger. Dunkelhäutige Menschen erkranken jedoch wesentlich seltener. Des Weiteren spielen Erbfaktoren, Hautschäden sowie eine Belastung mit krebserregenden Stoffen eine Rolle.
Meist entsteht ein Basaliom am Unterlid oder am medialen Kanthus (=innerer Lidwinkel). Zunächst kann es fast wie Wundschorf aussehen. Dieser verheilt jedoch nicht und es bildet sich typischerweise ein kleiner Knoten mit einer Vertiefung in der Mitte. In der Vertiefung ist das Basaliom oft gerötet oder auch blutig. Der Arzt unterscheidet zwischen der nodulären Form (Knoten mit Teleangiektasien, zum Teil mit Pigment), der ulzerierenden Form (weiter fortgeschritten, erhobene, gerollte Ränder, Ulzeration, kann bluten) und der sklerosierenden Form (flacher, meist keine Gefäße, Ränder schlecht abgrenzbar, zu verwechseln mit Lidkantenentzündung).

Das Basaliom wächst langsam in das umliegende Gewebe ein und zerstört sogar Knochen und Knorpel. Das örtlich zerstörende Wachstum hat das Basaliom mit bösartigen Tumoren gemeinsam. Allerdings bildet das Basaliom so gut wie nie Tochtergeschwülste (Metastasen). Das Basalzellkarzinom ist somit sozusagen ein halb gutartiger und ein halb bösartiger (semimaligner) Tumor.

Hat man eine Hautveränderung am Lid entdeckt, sollte man sich bei einem Augenarzt zeitnah vorstellen. Dieser macht zunächst eine kurze augenärztliche Grunduntersuchung. Bei Verdacht auf ein Basaliom fragt er hierbei auch gezielt nach häufiger UV-Bestrahlung und nach einer familiären Vorbelastung (genetische Disposition). Der Tumor wird nach dem Aussehen und der Ausdehnung beurteilt. Meistens wird das Basaliom als solches bereits vom Arzt an der Spaltlampe richtig erkannt ohne dass eine Biopsie (Probe-Gewebeentnahme) nötig ist.

Damit das Basaliom das umliegendes Gewebe nicht (weiter) zerstört, sollte so früh wie möglich eine Basaliom-Exzision (operative Entfernung) erfolgen. Diese kann bei kleinen Tumoren meist in örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt werden. Je kleiner das Basaliom bei der Operation ist, um so einfacher kann es entfernt werden. Bei größeren Geschwülsten kann es erforderlich werden eine plastische Deckung vorzunehmen (s. unten). Je nach Ausdehnung müssen dann ein paar Tage Krankenhausaufenthalt eingeplant werden, ggf. auch eine Vollnarkose. Die kosmetischen Ergebnisse sind aber fast immer sehr ansprechend.

Bei der Operation wird der Tumor entfernt. Ein Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe sollte eingehalten werden, damit das Basaliom restlos beseitigt wird. Gegebenenfalls müssen auch Gewebeanteile der Umgebung wie beispielsweise Muskeln, Nerven, Lidgewebe, Knorpel oder Knochen entfernt werden. Über das erwartete Ausmaß des Eingriffes wird der Patient vom Arzt (insbesondere vom Operateur) vorher ausführlich aufgeklärt. Das entfernte Gewebe wird im Labor histologisch untersucht. Hier wird festgestellt, ob es sich tatsächlich um ein Basaliom handelt und ob es komplett (im Gesunden) entfernt wurde. Die Untersuchung wird in zweifelhaften Fällen bereits während der laufenden Operation durchgeführt (sogenannte Schnellschnitt-Untersuchung), um gegebenenfalls weiteres Gewebe im selben Eingriff entfernen zu können und eine 2. OP zu vermeiden.

Muss die histologische Untersuchung noch abgewartet werden und handelt es sich um einen größeren Defekt, bleibt die Stelle, an der die Entfernung (Exzision) vorgenommen wurde oft noch offen. Zeigt die feingewebliche Untersuchung, dass noch Tumorreste im Körper sind, so wird eine Nachoperation durchgeführt. Wenn der Tumor restlos entfernt worden ist, kann die Stelle gedeckt werden. Dazu müssen eventuell größere Maßnahmen der Rekonstruktion stattfinden, z. B. Lidplastik beziehungsweise Hautverschiebung oder Hauttransplantation von einem anderen Körperbereich.
Wenn in seltenen Fällen eine Operation nicht durchführbar ist, kann auch eine Bestrahlung des Basalioms, eine photodynamische Therapie der Hautstelle oder eine Vereisung erfolgen. Die Therapie der Wahl ist und bleibt aber die Operation.
Komplikationen sind zum Glück selten. Je mehr Gewebe entfernt werden muss, um so größer sind auch die kosmetischen Anforderungen und ggf. auch funktionellen Probleme. Blutungen und Nachblutungen sowie Blutergüsse sind häufig. Selten können auch Nerven verletzt werden, sodass es zu Lähmungen oder Gefühlsstörungen kommen kann.
Die Prognose beim Basaliom ist generell gut. Es ist natürlich günstiger und der Eingriff einfacher, wenn das Basaliom früh vom Arzt entdeckt wird , da der Tumor sehr langsam wächst und wahrscheinlich dann noch nicht in die angrenzende Umgebung eingewachsen ist und die dortigen Strukturen noch nicht zerstört sind.
Manchmal kann es zu einem Rezidiv (=Wiederauftreten des Tumors) an gleicher oder anderer Stelle kommen.



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