

Das Plattenepithel-Karzinom wird auch Spinaliom, Stachelzellkrebs oder Spinozelluläres Karzinom genannt. Es ist mit 5-10% der zweit häufigste bösartige Tumor der Haut und auch der Augenlider. Die Erkrankungsrate liegt bei 20-30 Neuerkrankungen pro Jahr. Die Tendenz ist steigend. Das Durchschnittsalter bei Auftreten der Erkrankung beträgt 70 Jahre. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen (2-5:1). Zumeist entstehen Plattenepithelkarzinome aus typischen Frühformen wie z.B. der aktinischen Keratose, Cornu cutaneum, oder dem Keratoakanthom.
Der wichtigste Faktor in der Entstehung von Plattenepithelkarzinomen ist die langjährige Belastung durch UV-Strahlung (Sonnenlicht, Solarium), insbesondere bei Menschen mit heller Haut. Neben der UV-Strahlung kann auch Röntgenstrahlung ein Spinaliom auslösen. Dabei sind ältere Menschen deutlich häufiger betroffen (langjährige Disposition). Aber auch chronisch entzündliche Prozesse können für die Entstehung eines Stachelzellkrebs verantwortlich sein. Patienten mit einer verringerten Immunabwehr (z.B. nach Organtransplantation oder HIV-Infektion) haben, bedingt durch die medikamentöse Schwächung des Immunsystems, ein stark erhöhtes Risiko, aktinische Keratosen und damit auch Spinaliome zu entwickeln.
Meist entsteht der Tumor am Unterlid. Äußerlich zeigt sich oft ein unauffälliger Beginn mit einem eher kleinen, schmerzlosen Knoten. Auch kann ein geröteter schuppender Fleck vorliegen, dessen Schuppung sich nach Eincremen innerhalb einiger Tage wieder neu bildet. Der Tumor wächst jedoch zusehends in die Tiefe und bereits nach kurzer Zeit kann es zu Geschwüren und ausgedehnter Verletzung benachbarter Gewebe kommen. Gelegentlich lassen sich aus den Knoten gelbliche Hornmassen entleeren.
Plattenepithelkarzinome besitzen die Eigenschaft zur Aussendung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) über die Lymphbahnen. Feingeweblich wird das Plattenepithelkarzinom unter dem Mikroskop in unterschiedliche Formen eingeteilt.
Die Therapie besteht primär in der chirurgischen Exzision des Tumors. Eine Chemotherapie ist eine Alternative, wobei hier die Rezidivrate sehr hoch ist. Alternativ kommt auch noch die Kryotherapie (=Kältebehandlung) in Betracht, was aber von Fall zu Fall entschieden werden muss.